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PROTeCD Effektivität und Effizienz einer leitlinienorientierten Behandlung von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und komorbiden depressiven Störungen

(Psychotherapeutic Resource-Orientated Treatment for Cardiac Patients with Depression)

 

Projektleitung:             Jürgen Barth, Jürgen Bengel, Martin Härter

Mitarbeiterin:               Nicole Englert, Juliane Paul

Wiss. Hilfskräfte:         Christian Klesse, Ljudmila Franco, Ines Froschmayr, Marco Petrucci

Förderer:                     BMBF, VDR, LVA

Laufzeit:                    01.01.2003 bis 28.02.2006

 

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Abschlussbericht

Patientenbroschüre 1: Koronare Herzkrankheit und Depression (Informationen für Patienten und Angehörige)

Patientenbroschüre 2: Wie geht es weiter nach der Reha? (Selbsthilfe für Patienten und Informationen für Angehörige) 
 

Ziele der Studie:

Untersucht werden die Implementierung sowie die Effektivität und Effizienz einer spezifischen psychologischen Behandlung für Patien­ten mit kardiologischen Erkrankungen und einer komorbiden depressiven Störung.

Die spezifische Behandlung besteht in einer psychotherapeutischen bzw. in einer kombinierten psychotherapeutischen und psychopharma­kologischen Behandlung.

 

Psychotherapeutische Behandlung:

Die Intervention zur Behandlung depressiver Stö­rungen in der üblicherweise 3- bis 4-wöchigen kardiologischen Rehabilitation besteht aus einzelnen Modulen, die in mindestens sechs Sitzungen à 50 Minuten durchgeführt werden.

Da sich die Patienten in ihrem Wissen über Depression, ihren depressiven Symptomen und ihren Therapieerfahrungen unterscheiden, wird die Auswahl der Module an den jeweiligen Patienten angepasst. Verbindlich für alle Patienten, die eine psy­chotherapeutische Behandlung erhalten, erfolgt die Besprechung der diagnostischen Befunde, die Patientenedukation, die individuelle Zielbestimmung und Motivierung zu Beginn der Behandlung sowie eine weiterführende Behandlungs­empfehlung. Optionale Module sind das Aktivieren des Patienten, Problemlösen, das Bearbeiten kriti­scher Lebensereignisse (z.B. Arbeitsplatzverlust) sowie die Veränderung dysfunktionaler Kognitionen. Das Vorgehen während der Intervention stützt sich dabei auf die individuellen Ressourcen des Patienten.

 

Medikamentöse Behandlung:

Für Patienten mit mittelgradiger oder schwerer depressiver Störung erfolgt die Empfehlung einer zusätzlichen antidepressiven Medikation, z.B. mit einem SSRI (Dosierung 50-100mg).

Untersuchungsmethodik (Design und Messzeitpunkte): Die Studie wird in Einrichtungen der stationären kardiologischen Rehabilitation durchgeführt. Bei allen neu aufgenommenen kardiologischen Patienten wird - nach deren Einverständnis - mit Hilfe der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) die psychische Belastung der Patienten erfasst. Mit den Patienten, die die Selektionskriterien erfüllen, wird ein diagnostisches Interview (SKID-Sektionen für affektive und Angststörungen) und die Basisuntersuchung durchgeführt. Für diejenigen Patienten, bei denen eine unipolare affektive Störung (leichte bis schwere depressive Störung, Dysthymie, Anpassungsstörung mit depressiver Symptomatik) diagnostiziert wird und die sich mit der Randomisierung und psychotherapeutischen Behandlung einverstanden erklären, erfolgt eine zufällige Zuweisung zu Interventions- und Kontrollgruppe.

 

Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit der spezifischen Intervention bestehen in klinischen Parametern (De­pressivität, psychische Belastung, Lebensqualität, Risikofaktoren etc.) und ökonomischen Parametern (Zahl der Arztbesuche, Inanspruchnahme einer Psychotherapie nach der Rehabilitation, Behandlungskosten etc.). Diese Kriterien werden für Patienten der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe erfasst. Datenerhebungen finden bei Aufnahme in die und Entlassung aus der stationären Rehabi­litation, sowie zwei, vier und sechs Monate nach Abschluss der stationären Behandlung statt.

 

Stand März 2005:

Die Rekrutierung und Behandlung der teilnehmenden Patienten wurde am 31.12.2004 abgeschlossen. Derzeit werden katamnestische Daten erhoben. Erste Ergebnisse liegen zur Implementierung der Studie und zur kurzfristigen Wirksamkeit der spezifischen PROTeCD-Intervention im Vergleich zur Standardbehandlung der Rehabilitationskliniken vor. Die Implementierung des Screenings psychischer Belastung erwies sich als aufwändig und schwierig. Nur etwa 30% der jeweils neu aufgenommenen kardiologischen Patienten nahmen an diesem Screening teil. Die spezifische Behandlung für KHK-Patienten mit komorbiden depressiven Störungen ließ sich dagegen gut in den Klinikalltag integrieren. Insgesamt wurden 27 Patienten in die Experimentalgruppe und 32 in die Kontrollgruppe aufgenommen. Die Ergebnisse zur kurzfristigen Wirksamkeit der spezifischen Intervention im Vergleich zur Standardbehandlung der Rehabilitationseinrichtungen zeigen sowohl für die Experimental- als auch die Kontrollgruppe eine erhebliche Reduktion der depressiven Symptomatik und der psychischen Belastung zum Ende der Rehabilitationsbehandlung. Zwischen den beiden Gruppen zeigen sich keine signifikanten Unterschiede in dieser Reduktion.

 

Publikationen:

Barth, J. & Bengel, J. (2002). Rehabilitation bei ischämischen Herzkrankheiten. In R. Schwarzer, M. Jerusalem & H. Weber (Hg.), Gesundheitspsychologie von A bis Z. Göttingen: Hogrefe. S. 448-451.

 

Barth, J., Paul, J., Englert, N., Härter, M. & Bengel, J. (in press). Brief psychotherapy for patients with coronary heart disease and co-morbid depression In: W.H. Jäckel, J. Bengel & J. Herdt: Research in Rehabilitation - Results from of a Research Network in Southwest Germany. Stuttgart, Thieme.

 

Barth, J., Schumacher, M., & Herrmann-Lingen, C. (2004). Depression as a risk factor for mortality in patients with coronary heart disease: a meta-analysis. Psychosomatic Medicine, 66, 802-813.

 

Bengel, J., Barth, J. & Härter, J. (in press). Körperlich Kranke. In B. Strauß, F. Caspar & F. Hohagen (Hrsg.), Lehrbuch der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.

 

Härter, M., Barth, J. & Hesslinger, B. (in press). Koronare Herzkrankheit und psychische Störungen In M. Berger et al. Therapie-Handbuch (C1 Koronare Herzkrankheit), Urban & Fischer.

 

Härter, M. & Bengel, J. (2002). Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Epidemiologie und Implikationen für die medizinische Rehabilitation und Nachsorge. In B. Strauß (Hrsg.), Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe. S. 23-42.

 

Heßlinger, B., Härter, M., Barth, J., Klecha, D., Bode, C, Walden, J., Bengel, J. & Berger, M. (2002). Komorbidität von depressiven Störungen und Herzerkrankungen – Implikationen für Diagnostik, Pharmako- und Psychotherapie. Nervenarzt, 73, 205-218.

 

Paul, J., Barth, J., Englert, N., Härter, M. & Bengel, J. (2004). Kardiologische Rehabilitation: Depressive Patienten und ihre Psychotherapiemotivation. In F. Petermann & I. Ehlebracht-König (Hrsg.). Motivierung, Krankheitsbewältigung und Compliance. Regensburg: Roderer. S. 77-88.

 

 

Psychotherapeutic Resource-Orientated Treatment for Cardiac Patients with Depression

 

Project management:     Jürgen Barth, Jürgen Bengel, Martin Härter

Research associate:       Juliane Paul

Research assistants:      Christian Klesse, Ljudmila Franco, Ines Froschmayr, Marco Petrucci

Funding:                       German Ministry of Education and Research; German Pension Fund (VDR);                                             Federal Insurance Authority, Baden-Wuerttemberg, Germany

Duration:                      2002-2005

 

 

The study is based upon epidemiological findings regarding comorbidity of depression and coronary heart disease (CHD):

Several studies have reported an association between depression and an increase in CHD-morbidity and mortality.

An earlier study by the Southwest Rehabilitation Research Network found a point prevalence of 8.5% for Major Depression in CHD-patients.

Patients who suffer from acute CHD (myocardial infarction and coronary artery bypass operation) and depression are at an increased mortality risk compared to CHD-patients without a comorbid psychiatric disorder.  

 

The aim of the study was to investigate the efficacy and efficiency of an individualized psychological treatment for patients with CVD and comorbid depression.

 

Method:

The study was conducted in three cardiac rehabilitation hospitals. At admission all cardiac patients were screened for mental distress with the German version of the HADS. Patients with a HADS-score of 17 or higher were interviewed with the SCID-subscales for affective and anxiety disorders. Patients with a diagnosis of an unipolar affective disorder (i.e. major depression or dysthymia) or an depressive adjustment disorder were randomised into the intervention group (IG) or the usual care group (UG). All patients received the standard treatment of the cooperating rehabilitation hospitals, which comprised – among other measures – medical treatment, exercise, health and diet education, and relaxation training. Participants of the intervention group additionally received the PROTeCD-treatment.

Main outcome criteria for the evaluation of effectiveness were clinical parameters (motivation for out-patient psychotherapy, depressive symptoms, quality of life, risk behaviour) and economic parameters (number of medical visits, costs of post treatment). Measures were assessed at the beginning and the end of the inpatient rehabilitation treatment, and 2, 4 and 6 months after the treatment.

 

Intervention:

During the 3- to 4-week inpatient rehabilitation, the PROTeCD intervention was provided as a single therapy in four to six sessions of 50 minutes each. The intervention consisted of modules which were to be adjusted to the patients’ individual needs and knowledge. All patients received feedback on their clinical diagnosis and patient education. Further common modules were goal attainment scaling at the beginning of the intervention and a written recommendation for further outpatient treatment at the end of the intervention. For each patient it was individually decided if a crisis intervention was necessary or if the usual PROTeCD-intervention could be applied. The usual PROTeCD-intervention included an activation of the patient and a discussion of dysfunctional cognitions. The intervention relied altogether on the individual resources of the patient. For patients with a diagnosis of a severe Major Depression medication with a SSRI was recommended.

 

Current state of the study (March 2005):

The recruitment and treatment of participating patients were completed on 31st December 2004. Data collection continues for the follow-ups.

Nevertheless, the implementation of the study and the short-term-efficacy of the PROTeCD-intervention compared to usual care have been analysed.

The implementation of the initial screening for mental distress was difficult. Only 30% of the cardiac patients participated in the screening. However, the PROTeCD-intervention could be integrated well into the hospital routine. 59 patients were randomised into the trial – 27 into the intervention group and 32 into the usual care group. Results on the short-term-efficacy show a significant reduction of depressive symptoms and mental distress at discharge from the hospital for both – the intervention group as well as the usual care group. There were no differences in this reduction between the groups. First results for the 6-month-follow-up, however, indicate greater relapse rates in depressive symptoms and mental distress for patients of the usual care group compared to patients of the intervention group.

 

Publications:

Barth, J. & Bengel, J. (2002). Rehabilitation bei ischämischen Herzkrankheiten. In R. Schwarzer, M. Jerusalem & H. Weber (Hg.), Gesundheitspsychologie von A bis Z. Göttingen: Hogrefe. S. 448-451.

 

Barth, J., Paul, J., Englert, N., Härter, M. & Bengel, J. (in press). Brief psychotherapy for patients with coronary heart disease and co-morbid depression In: W.H. Jäckel, J. Bengel & J. Herdt: Research in Rehabilitation - Results from of a Research Network in Southwest Germany. Stuttgart, Thieme.

 

Barth, J., Schumacher, M., & Herrmann-Lingen, C. (2004). Depression as a risk factor for mortality in patients with coronary heart disease: a meta-analysis. Psychosomatic Medicine, 66, 802-813.

 

Bengel, J., Barth, J. & Härter, J. (in press). Körperlich Kranke. In B. Strauß, F. Caspar & F. Hohagen (Hrsg.), Lehrbuch der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.

 

Härter, M., Barth, J. & Hesslinger, B. (in press). Koronare Herzkrankheit und psychische Störungen In M. Berger et al. Therapie-Handbuch (C1 Koronare Herzkrankheit), Urban & Fischer.

 

Härter, M. & Bengel, J. (2002). Psychische Beeinträchtigungen und Störungen bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen - Epidemiologie und Implikationen für die medizinische Rehabilitation und Nachsorge. In B. Strauß (Hrsg.), Psychotherapie in der Medizin. Jahrbuch der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe. S. 23-42.

 

Heßlinger, B., Härter, M., Barth, J., Klecha, D., Bode, C, Walden, J., Bengel, J. & Berger, M. (2002). Komorbidität von depressiven Störungen und Herzerkrankungen – Implikationen für Diagnostik, Pharmako- und Psychotherapie. Nervenarzt, 73, 205-218.

 

Paul, J., Barth, J., Englert, N., Härter, M. & Bengel, J. (2004). Kardiologische Rehabilitation: Depressive Patienten und ihre Psychotherapiemotivation. In F. Petermann & I. Ehlebracht-König (Hrsg.). Motivierung, Krankheitsbewältigung und Compliance. Regensburg: Roderer. S. 77-88.

 



 

 

 

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