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Internships and Theses

Forschungspraktika

Die Abteilung Sozialpsychologie und Methodenlehre sucht immer wieder ForschungspraktikantInnen zur Mitarbeit in verschiedenen Projekten. Nähere Auskunft bekommen Sie bei den Mitarbeitern der Abteilung.


Informationen über Abschlussarbeiten

Wir stellen hier aber auch mögliche Arbeitsthemen in unserer Abteilung vor. Die verschiedenen Forschungsrichtungen/Themenschwerpunkte und jeweils mögliche Abschlussarbeitsthemen werden kurz erläutert. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte einfach die jeweilige Kontaktperson.


Mögliche Masterarbeitsthemen


Hängen Effekte der logischen Möglichkeit einer Schlussfolgerung von deren semantischer Glaubhaftigkeit ab?

Eine Schlussfolgerung ist dann (und nur dann) logisch valide, wenn sie eine notwendige Konsequenz der zuvor aufgestellten Prämissen ist. Urteile über die logische Validität von Schlussfolgerungen weichen allerdings häufig in systematischer Weise von der normativ korrekten Antwort ab. Zu den Faktoren, die zu solchen Abweichungen führen, gehören beispielsweise semantische Charakteristika, wie etwa die Glaubhaftigkeit der Aussage, aber auch, ob eine formal unzulässige Schlussfolgerung unter Gültigkeit der Prämissen logisch möglich oder unmöglich ist. In einer Masterarbeit wollen wir uns mit dem Zusammenspiel dieser beider Faktoren auseinandersetzen.

Literatur:

Meyer-Grant, C. G., Cruz, N., Singmann, H., Winiger, S., Goswami, S., Hayes, B. K., & Klauer, K. C. (2023). Are logical intuitions only make-believe? Reexamining the logic-liking effect. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition. 49(8), 1280–1305. https://doi.org/10.1037/xlm0001152

Kontakt: Dr. Annika Stump, E-Mail: annika.stump(at)psychologie.uni-freiburg.de
Kontakt: Dr. Constantin Meyer-Grant, E-Mail: constantin.meyer-grant(at)psychologie.uni-freiburg.de


Statistik in der Psychologie: Qualitätsmerkmal oder sinnfreies Ritual?

Welche Art von statistischer Inferenz wenden PsychologInnen in der Forschung an? Die übliche, populationsbasierte Inferenz benötigt Zufallsstichproben aus einer klar definierten Population. In der Regel definieren Forschende aber weder die Population, noch ziehen sie Zufallsstichproben. Das Problem könnte durch die Anwendung anderer Inferenzarten umgangen werden. Fraglich ist aber, ob solche Inferenzarten überhaupt zum Einsatz kommen. Letztlich stellt sich die Frage, wie ernst PsychologInnen die statistischen Voraussetzungen ihrer Methoden nehmen. Diese Problematik kann anhand der veröffentlichten Literatur untersucht werden. Eine solche Untersuchung ist sowohl eine empirische, als auch eine Literaturarbeit. Die Beobachtungseinheiten sind nicht direkt Forschende, sondern deren Veröffentlichungen in der psychologischen Literatur. Abhängig von der konkreten Fragestellung können sowohl qualitative als auch quantitative Methoden zum Einsatz kommen. Weiterhin kann die Fragestellung auf alle Forschungsbereiche der Psychologie angewandt werden. Studierende können über eine entsprechende Abschlussarbeit einen tieferen Einblick in die Qualität der Forschung in ihrem Interessensbereich gewinnen.

Kontakt: Dr. André Aßfalg, E-Mail: andre.assfalg(at)psychologie.uni-freiburg.de


Randomisieren oder nicht?

Ältere Fragebögen wurden nur als Paper-und-Pencil-Versionen ausgegeben. Hierbei wurden die Items immer in identischer Reihenfolge ausgegeben. Moderne Datenerhebung via PC, Tablet oder Smartphone erlauben eine randomisierte Darbietung. Ob diese Randomisierung aber eine Einfluss auf die erhobenen Merkmale hat, wurde bisher allerdings kaum untersucht.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7862337/

Kontakt: Rainer Leonhart, E-Mail: leonhart(at)psychologie.uni-freiburg.de


Alles der gleiche Typ?!?

Gibt es einen Persönlichkeitstyp, welcher aus Klimaleugner, Impfgegner, Verschwörungstheoretikern und ähnlichen Personen besteht? Gibt es einen Zusammenhang von Persönlichkeitsmerkmalen und psychologischen Profilen von Menschen, die zu Verschwörungstheorien, Impfgegnerschaft oder Klimaleugnung neigen. Es gib einige gemeinsame Persönlichkeitsmerkmale und psychologische Faktoren, die bei diesen Gruppen häufig anzutreffen sind. Hier sind einige dieser Merkmale:

Misstrauen gegenüber Autoritäten: Viele Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben oder gegen Impfungen sind, zeigen ein generelles Misstrauen gegenüber Regierungen, großen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen. Sie neigen dazu, die Motive dieser Institutionen zu hinterfragen und oft als korrupt oder bösartig zu betrachten.

Neigung zu alternativen Erklärungen: Diese Personen suchen häufig nach alternativen Erklärungen und Narrativen, die abseits des Mainstreams liegen. Sie bevorzugen oft einfache Erklärungen für komplexe Probleme und glauben eher an unkonventionelle Ansichten.

Kognitive Verzerrungen: Personen, die Verschwörungstheorien anhängen, zeigen oft kognitive Verzerrungen wie Bestätigungsfehler (confirmation bias), bei dem sie Informationen suchen und interpretieren, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen, während sie widersprechende Informationen ignorieren oder abwerten.

Geringes Vertrauen in Wissenschaft: Ein Mangel an Vertrauen in die wissenschaftliche Methode und wissenschaftliche Konsense ist ebenfalls häufig. Dies kann mit einem geringen Verständnis wissenschaftlicher Prozesse und Methoden einhergehen.

Gefühl der Machtlosigkeit: Viele Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben oder gegen Impfungen sind, empfinden ein Gefühl der Machtlosigkeit oder Kontrollverlust. Verschwörungstheorien bieten ihnen oft eine Möglichkeit, ihre Ängste und Unsicherheiten zu erklären und das Gefühl zurückzugewinnen, die Welt zu verstehen.

Soziale Isolation und Echokammern: Diese Personen befinden sich oft in sozialen Kreisen oder Online-Communities, die ihre Ansichten bestätigen und verstärken. Solche Echokammern können die bestehenden Überzeugungen weiter verfestigen und extreme Ansichten fördern.

Persönlichkeitsmerkmale: Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, wie z.B. hohe Werte in den Bereichen Narzissmus und Paranoia, korrelieren mit der Neigung zu Verschwörungstheorien. Allerdings haben nicht alle Personen, die solche Ansichten vertreten, zwangsläufig alle diese Merkmale. Persönlichkeitsprofile sind komplex und vielfältig, und es gibt viele individuelle Unterschiede. Hier soll beispielsweise mit Hilfe einer latenten Klassenanalyse nach Gruppen von Personen gesucht werden. Hierbei kann im Rahmen der Abschlussarbeit eine Fokussierung erfolgen.

 

Kontakt: Rainer Leonhart, E-Mail: leonhart(at)psychologie.uni-freiburg.de


Reduzieren und/oder Kompensieren?

Der durchschnittliche Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland liegt, wenn der Export und den Import von Gütern berücksichtigt wird, momentan geschätzt bei 11.2 Tonnen. Hier werden verschiedenste Faktor berücksichtigt. Weltweit gibt es bei diesen Werten eine hohe Varianz zwischen den Einwohner. Die Werte in Deutschland scheinen nicht mehr anzusteigen, aber auch nicht wirklich zu sinken. Angestrebt wird aktuell allerdings die Klimaneutralität, ein durchschnittlicher Ausstoß von null Tonnen pro Bürger. Dieses Ziel kann auf mehreren Wegen erreicht werden, einerseits eine Reduktion des Ausstoßes beispielsweise durch Verzicht auf Fleisch oder Flugreisen, Änderungen im Verhalten und in der Technik (z.B. Heizungsumstellungen). Andererseits könnte der nicht vermeidbare Ausstoß an CO2 auch kompensiert werden (siehe beispielsweise hier). Eine Kompensation hat politische und wirtschaftliche Folgen, da die Kompensationsmenge pro Land eingeschränkt ist. Wäre dies ein moderner Ablasshandel oder eine mögliche Lösung der Klimaproblematik? Eigenverantwortliche Reduktion oder höhere Abgaben an den Staat, beispielsweise auf Heizöl? Und wofür verwendet der Staat dann die CO2-Steuer? Hier stellt sich die Frage, welches Vorgehen eine höhere Akzeptanz bei einer zu befragenden Stichprobe hat. Auch stellt sich die Frage, bei welcher Vorgehensweise die Erwartung an die Kompensation höher ist. Reduktion, Kompensation oder doch beides? Geplant wäre hier eine Online-Studie.

Kontakt: Rainer Leonhart, E-Mail: leonhart(at)psychologie.uni-freiburg.de


Moral Psychology

Much of moral psychology is concerning with contrasting utilitarianism and deontology through moral dilemma. In Gawronski et al. (2017), a process-dissociation model of moral judgments is presented, which is called the CNI model. Via moral dilemma, the CNI model estimates parameters for responses due to a consequence-driven response, a norm-based response, and an inaction bias. Four conditions that factorially combine action and inaction according to deontological and utilitaristic norms in congruent and incongruent conditions enable the estimation of these parameters via multinomial processing tree framework.

In Skovgaard-Olsen and Klauer (2023, ms), two model extensions of the CNI model were proposed, which either reject an invariance assumption in the CNI model or build in the possibility of conflicting response tendencies. Since these models introduce further parameters, experiments that systematically target one of these new parameters are possible as topics of MSc theses.

MSc theses can be written in English or German.

 

Literatur:

Gawronski, B., Armstrong, J., Conway, P., Friesdorf, R., and Hütter, M. (2017). Consequences, norms, and generalized inaction in moral dilemmas: The CNI model of moral decision-making. Journal of Personality and Social Psychology, 113(3), 343-376.

Skovgaard-Olsen, N. and Klauer, K. C. (2023). Invariance violations and the CNI model of moral judgments. Personality and Social Psychology Bulletin. 10.1177/01461672231164888

Skovgaard-Olsen, N. and Klauer, K. C. (ms). Norm Conflicts and Morality: The Conflict Model of Moral Decision-Making.

Kontakt: PD Dr. Niels Skovgaard-Olsen, E-Mail:niels.skovgaard.olsen@psychologie.uni-freiburg.de


Psychology of Causality

In psychology, the theory of causal Bayes nets (Pearl, 2009) makes up one of the primary normative frameworks for understanding human causal reasoning (Sloman, 2004; Waldmann, 2017). As one of its fundamental assumptions, causal Bayes nets assume the Markov assumption requiring that each variable Xi is independent of all its nondescendents, given its parents PAi in a given causal diagram. This assumption is in turn paramount on a practical level in reducing the complexity of the inference problem that we are faced with when making causal inferences in complex causal structures. What the Markov assumption allows us to do is to ignore information about the states of most of the variables in a causal network and focus our attention on the parent nodes, or the direct proxy causes, of a given variable. Empirically, there has thus been a strong interest in probing whether participants are then able to reason based on the Markov assumption in psychological experiments (Rehder, 2014; Mayrhofer & Waldmann, 2015; Rehder & Waldmann, 2017). However, according to a body of literature reviewed in Rottman & Hastie (2014), participants persistently violate the Markov assumption in psychological experiments. It has been suggested that postulating unobserved variables, and a hidden mechanism in the causal nets of the participants, may account for this behaviour. The goal of the MSc thesis is to conduct experiments testing this assumption.

MSc theses can be written in English or German.

 

Literatur:

Mayrhofer, R., & Waldmann, M. R. (2015). Agents and causes: Dispositional intuitions as a guide to causal structure. Cognitive Science, 39, 65–95.

Rehder, B. (2014). Independence and dependence in human causal reasoning. Cognitive Psychology, 72, 54–107.

Rehder, B. & Waldmann, M. R. (2017). Failures of explaining away and screening off in described versus experienced causal learning scenarios. Memory & Cognition, 45(2), 245-260.

Rottman, B. M., & Hastie, R. (2014). Reasoning about causal relationships: Inferences on causal networks. Psychological Bulletin, 140, 109–139.

Sloman, S. (2005). Causal Models: How We Think About the World and Its Alternatives. Oxford: Oxford University Press.

Waldmann, M. R. (Ed.). (2017). The Oxford handbook of causal reasoning. Oxford: Oxford University Press.

Kontakt: PD Dr. Niels Skovgaard-Olsen, E-Mail:niels.skovgaard.olsen@psychologie.uni-freiburg.de

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