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Abschlussarbeiten

Hier finden Sie eine Auflistung der Abschlussarbeitsthemen. Bei Interesse melden Sie sich bitte direkt bei der jeweiligen Ansprechperson. Die Themen sind sowohl für B. Sc. als auch M. Sc. Arbeiten möglich. 

Die Themen für das Forschungspraktikum orientieren sich ebenfalls an den untenstehenden Bereichen.

Überblick

 

  1. Emotionales Design in Videos
  2. Emotionales Design im Text
  3. Seductive Details
  4. Informationsangebot und Informationsnachfrage
  5. Domänenspezifische Begründung für Argumente
  6. Fragen stellen oder Fragen beantworten
  7. Die Kombi für Lernerfolg? Retrieval Practice & Emotional Design
  8. Implizite Gedächtnismessung & Testing Effekt
  9. Testen und Feedback
  10. Overcome the Labour in Vain
  11. Beliefs: Growth Mindset und Lernstrategien
  12. Erst organisieren, dann elaborieren? Oder andersherum?
  13. Testing-Effekt nur für Testmotivierte?
  14. Was wissen (angehende) Lehrkräfte über Lernstörungen?
  15. Lernen mit ChatGPT: Lerntagebücher selbst schreiben oder überarbeiten?

 

Weitere Informationen

1. Emotionales Design in Videos

Ihr kennt vielleicht das Internetphänomen der Sketched Explanation Videos – diese Videos, die mit Zeichnungen arbeiten und in denen immer wieder Hände zu sehen sind. Man findet sie meistens dann, wenn man ein „how-to“-Video sucht. Wir haben dieses Format als emotionale Design-Möglichkeit genutzt um beim Betrachter Interesse zu induzieren und somit das Lernen zu fördern. Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Persistenz der Lernenden erfolgreich verbessert wurde. Die Idee für weitere Studien wäre, emotionales Design besser zu verstehen oder mögliche Anwendungskontexte der bereits gefundenen Effekte zu identifizieren.

AnsprechpartnerTino Endres, Charlotte Vössing

Für wen: Design-Affine (kein Muss, mögliches Material besteht schon), Interesse an emotionalen Prozessen & Interesse als lernrelevanten Faktoren

 

2.  Emotional Design im Text

Keine Lust auf Videos? Emotional Design kann nicht nur in Videos umgesetzt werden.  Emotionales Design entfaltet seine lernförderliche Wirkung über Interesse, das unter anderem durch emotionale Gestaltungselemente im Lernmaterial getriggert werden kann. Die Wirkung von Emotional Design kann auf Lerntexte übertragbar sein, indem emotionale Gestaltungselemente in deren Typographie eingebettet werden.  Ideen für Studien wären also Emotional Design im Format Text besser zu verstehen und mögliche Wirkfaktoren wie zum Beispiel die Integration von Bildern zu identifizieren.

 Ansprechpartner:  Tino Endres, Charlotte Vössing

Für wen: Design-Affine (kein Muss, mögliches Material besteht schon), Interesse an emotionalen Prozessen & Interesse als lernrelevanten Faktoren

  

3. Seductive Details - Nett aber nachteilig fürs Lernen?

Jeder kennt das aus dem Studium. Fun-facts, Anekdoten oder Comics werden in Vorlesungen oder Seminaren erzählt und gezeigt, um die Vermittlung von trockenem Lernstoff weniger trocken erscheinen zu lassen. In solchen aufgelockerten Stunden hat man eher den Eindruck, dass man etwas gelernt hat, weil die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung größer war. Die laborexperimentelle Forschung zeigt jedoch, dass solche „verführerischen“ Details nicht förderlich, sondern sogar hinderlich für den Lernerfolg sind, weil sie von den eigentlichen Lerninhalten ablenken. Inwiefern diese Effekte übertragbar auf verschiedene Situationen sind und welche kognitiven Prozesse dahinter stecken, soll Thema der Abschlussarbeit sein.

Ansprechpartnerin: Lisa Bender --> Für dieses Thema könen wir im Zyklus ab WS23/24 leider keine Arbeiten mehr anbeiten

 

4. Informationsangebot und Informationsnachfrage

Im Alltag werden wir ständig mit Argumenten konfrontiert: Ob es darum geht, welche Produkte wir kaufen sollen, welche Partei wir wählen sollen, oder wie wir uns in der Gesellschaft verhalten sollen. Diese Argumente werden meist nur anhand der eigenen Erfahrungen bewertet. Dabei steht uns aber eine große Auswahl an Wissen und Informationen zur Verfügung. In diesem Projekt wollen wir untersuchen, wie man auf Argumente in realitätsnahen Situationen reagiert, wie man auf mögliche Informationsbedürfnisse aufmerksam machen kann, und wie das Informationsangebot effektiv genutzt werden könnte.

Ansprechpartnerin: Nina Udvardi-Lakos

Für wen: Interesse am Formulieren von Argumenten, an der Informationsrecherche; Feldstudien (hohe ökologische Validität)

 

5. Domänenspezifische Begründungen für Argumente

Wenn wir entscheiden, ob wir ein Argument stark oder überzeugend finden, achten wir meistens darauf, ob die Begründung zur Aussage passt. Gleichzeitig sollte es aber domänenspezifische Unterschiede in den Begründungen geben - wissenschaftliche Argumente sollten eher von empirischen Daten belegt werden, moralische Argumente eher durch Erklärungen. Forschung zeigt aber, dass Erklärungen meistens als stärkste Form der Begründung eingeschätzt werden. In diesem Projekt untersuchen wir, ob domänenspezifische Kriterien bei der Bewertung von Argumenten genutzt werden. Außerdem wollen wir sehen, ob zwischen anekdotischen Belegen und empirischen Belegen unterschieden wird.

Ansprechpartnerin: Nina Udvardi-Lakos

Für wen: Interesse am Formulieren von Argumenten, mögliche Zielgruppe Lehrkräfte, mögliches within-design

 

6. Fragen stellen oder Fragen beantworten

Lehrer empfehlen ihren Schülern oft, Testfragen und -antworten zu erstellen, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Es gibt jedoch wenig Forschung über die Auswirkungen dieser Unterrichtsstrategie. Zwei neue Studien zeigten positive Effekte des Erzeugens von Testfragen gegenüber erneuten Lesens von Texten, haben aber methodische Fehler. Eine Studie, die diese methodischen Mängel kontrollierte, fand jedoch überraschend, dass erneutes Lesen wirkungsvoller war als Testfragen zu erzeugen. Aufgrund der Knappheit der Forschung ist es eine offene Frage, ob und unter welchen Bedingungen die Generierung von Testfragen eine effektive Unterrichtsstrategie ist. In diesem Projekt tragen Sie daher zu einer kleinen, aber wichtigen und wachsenden Forschungsgruppe über die Auswirkungen der Generierung von Testfragen bei.

Ansprechpartner: Tino Endres

Für wen: Testing-Effekt-Interessierte, mögliches within-design (Material vorhanden)

  

7. Die Kombi für Lernerfolg? Retrieval Practice & Emotional Design

Testfragen beantworten (Retrieval Practice) kann langfristiges Lernen unterstützen, aber mitunter anstrengend werden. Allerdings kann Retrieval Practice genau dann besser wirken, wenn mehr mentale Anstrengung investiert wird, dafür sind Lernende aber häufig nicht bereit. Um Lernende mehr für Retrieval Practice und die damit einhergehende Anstrengung zu begeistern, kann man es mit Emotional Design kombinieren. Emotional Design bringt dafür die lernförderliche motivationale Komponente Interesse mit in den Lernprozess. Ideen für Studien wären, genauer zu untersuchen wie Retrieval Practice und Emotional Design in Kombination lernförderlich zusammenwirken. Genauer, ob das durch Emotional Design entwickelte Interesse gegenüber der Lernaufgabe auch auf das Beantworten von Testfragen in dem Themenbereich übertragen werden kann.

 Ansprechpartner:  Tino Endres, Charlotte Vössing

 Für wen: Design-Affine, Interessierte an emotionalen Lern-Prozessen und Testing-Effekt-Interessierte

   

8. Implizite Gedächtnismessung & Testing Effekt

Immer wenn wir Inhalte aus unserem Gedächtnis abrufen, verändern und festigen wir diese Inhalte. Dieser Effekt ist unter dem Testing-Effekt bekannt geworden und wird häufig zur Lernförderung eingesetzt. Was ist jedoch, wenn man nicht möchte, dass der Test unser Gedächtnis verändert, er also nicht reaktiv sein soll? Die Idee dieses Themas ist es, ein implizites Gedächtnismaß weiterzuentwickeln, das automatisch ausgewertet werden und als Grundlage für adaptive Systeme dienen kann, ohne zu einem lernförderlichen Testing-Effekt zu führen.

Ansprechpartner: Tino Endres

Für wen: Reaktionszeit-Affine, E-Learning-Interessierte, Testing-Effekt-Interessierte

 

9. Testen und Feedback

Auch Studierenden kennen die Methode des sich selbst oder gegenseitigen Abfragens aus der Klausurvorbereitung. Die Forschung zu diesem Thema zeigt, dass große Effekte gerade beim längerfristigen Erinnern möglich sind. Auch in Bezug auf das Lernen nach dem Abfragen gibt es interessante Ergebnisse. Mit diesem Thema wollen wir die Verbindung zwischen Testing-Effekt-Literatur und der Forschung zum Feedback nach der Aufgabenbearbeitung vereinen und so einen optimalen Ablauf für abrufbasiertes Lernen entwickeln. In dem Projekt werden innovative Methoden und Programme verwendet um computerbasierte Lernumgebungen zu entwickeln, die individualisiert auf Lernende eingehen können.

Ansprechpartner: Tino Endres, ggf. Kooperation mit der Uni Frankfurt

Für wen: Interesse an Feedback und langfristigem Lernen, E-Learning-Interessierte

 

10. Overcome the Labour in Vain 

Häufig verwenden Lernende Fragen, um zu überprüfen, wie gut sie Lerninhalte verstanden haben. Anschließend schlagen sie dann häufig nochmal in ihrem Lernmaterial nach, um Wissenslücken zu schließen. Erfolgreiche Lernende investieren Anstrengung und versuchen nur das nachzuschauen, was Sie wirklich nicht wissen. Weniger erfolgreiche Lernende hingegen machen es sich manchmal (zu) leicht und schlagen (zu) früh in ihren Unterlagen nach. Die Frage in diesem Forschungsthema ist, wie wir optimalen Nutzen aus erneuten Lerneinheiten ziehen können. Dieser und ähnlichen Fragen wollen wir uns mithilfe der Variation von Aufgabenstellungen in einer multimedialen Lernumgebung widmen. Die Lernumgebung wurde in Kooperation mit der Physikdidaktik der Uni Gießen entwickelt und in experimentellen Feldstudien bereits erfolgreich in Schulen evaluiert. Das Material steht zur Gestaltung weiterer Studien zur Verfügung. Je nach Interesse könnten im Rahmen einer Abschlussarbeit webcam basierte Eyetracking-Daten einen zusätzlichen Aufschluss über das Vorgehen von Lernenden bei der Bearbeitung von Aufgaben liefern.

Wenn dich das Thema interessiert, kannst du auch schonmal in den folgenden Artikel reinschauen: Endres, T., and Renkl, A. (2015). Mechanisms behind the testing effect: an empirical investigation of retrieval practice in meaningful learning. Front. Psychol. 6, 1054. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2015.01054

Ansprechpartner: Johanna Bohm, Tino Endres, ggf. Kooperation mit der Uni Gießen

Für wen: Interesse an Testeffekt und nachhaltigem Lernen, Interesse an Eyetracking, Interesse an E-Learning

 

11. Beliefs: Growth Mindset und Lernstrategien

In den letzten Jahren haben wir in unseren Erstsemesterseminaren versucht, den Studierenden Lernstrategien für ihr künftiges Studium beizubringen. Dies gelang in Bezug auf das reine Wissen über Lernstrategien gut. Die Umsetzung der Strategien im Lernalltag blieb jedoch häufig auf der Strecke. Als ein zentrales Problem haben wir die Überzeugungen (Beliefs) der Teilnehmer identifiziert. Viele von ihnen sind der Meinung, dass sie schon alles über das Lernen wüssten und dass ihre aktuellen Lerntechniken optimal zu ihren Zielen passen. Empirische Ergebnisse zeigen jedoch, dass dies nur sehr bedingt der Fall ist. Mit dieser Arbeit soll eine Intervention erstellt und evaluiert werden, die eine variablere Überzeugung gegenüber Lernstrategien vermittelt.

Ansprechpartner: Tino Endres

Für wen: Interesse an Beliefs und deren Veränderung, Erhebung evtl. im Seminarkontext (hohe ökologische Validität)

  

12. Erst organisieren, dann elaborieren? Oder andersherum?

Wir wissen, dass es sinnvoll ist, Lernmaterial zu organisieren (z.B. mithilfe von Tabellen) und zu elaborieren (z.B. Beispiele ausdenken). Unklar ist jedoch, wann diese Lernstrategien im Lernprozess angeregt werden sollten: Ist es sinnvoller, neuen Lernstoff zuerst zu organisieren und sich später Beispiele dazu auszudenken? Oder genau andersherum? Hat die Reihenfolge einen Einfluss darauf, wieviel Wissen nach einer Woche noch „hängengeblieben“ ist? Angedacht ist eine experimentelle Studie mit Lehramtsstudierenden. Als Lerninhalt sollen Sichtweisen auf Schülerfähigkeiten thematisiert werden (z.B. Fähigkeiten sind angeboren, Fähigkeiten sind abhängig von Talenten, Fähigkeiten werden durch Überzeugungen geprägt).

Ansprechpartner: Tino Endres

 

13. Testing-Effekt nur für Testmotivierte?

Testen schützt vor Vergessen – das zeigte bereits eine Vielzahl von empirischen Studien. Doch wann schützt Testen besonders gut vor Vergessen? Das ist einerseits dann der Fall, wenn sich Lernende im Test anstrengen – der Test muss also hinreichend anspruchsvoll gestaltet sein. Andererseits sollten die Lernenden relativ gut im Test abschneiden, damit sie von einem Testing-Effekt profitieren. Denn wer nichts weiß, der kann auch nichts vergessen und Testen kann dann auch nicht vor dem Vergessen schützen. Man kann also annehmen, dass eine hohe Testmotivation vorhanden sein muss, damit Lernende in einem hinreichend schwierigen Test gut (genug) abschneiden, um von einem Testing-Effekt optimal zu profitieren. Ob das tatsächlich der Fall ist, soll hier empirisch untersucht werden.

Ansprechpartner: Tino Endres

 

14. Was wissen (angehende) Lehrkräfte über Lernstörungen?

Für die schulische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit einer Lernstörung (z.B. Lese-Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie) ist es wichtig, dass Lehrkräfte über ein ausreichendes Wissen bezüglich des Störungsbild und dem Umgang damit verfügen. Unter anderem wirkt sich dies auf das schulische Selbstkonzept und die Attributionsmuster der Schüler*innen aus. Im deutschsprachigen Raum existieren bisher nur wenige Studien, welche dieses Wissen systematisch erfassen und dabei auch auf mögliche Miskonzepte eingehen.Vor allem im Bereich der Dyskalkulie finden sich bisher kaum standardiserte Instrumente zur Erfassung des Lehrer*innenwissens. Im Rahmen der Abschlussarbeit sollen standardiserte Instrument(e) entwickelt und untersucht werden, mit Hilfe derer das Wissen und mögliche Fehlkonzepte sichtbar gemacht werden. In einem weiteren Schritt, sollen Möglichkeiten getestet werden, dieses Wissen zu erweitern und ggf. entsprechend wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verändern.

 

Ansprechpartnerin: Lisa Bender  --> Für dieses Thema könen wir im Zyklus ab WS23/24 leider keine Arbeiten mehr anbeiten

 

15. Lernen mit ChatGPT: Lerntagebücher selbst schreiben oder überarbeiten?

Das Studium hat hohe Ansprüche an das eigene Lernverhalten und die Selbstdisziplin. Mit passenden Lernstrategien wird das Lernen effektiver, aber auch oft aufwändiger. Im Lerntagebuch können effektive, aber aufwändige Lernstrategien umgesetzt werden, jedoch kostet das Schreiben eines Lerntagebuchs zusätzliche Zeit. In diesem Projekt wollen wir untersuchen, ob effektive Lernstrategien auch auf ein von ChatGPT generiertes Lerntagebuch angewendet werden können. Wir wollen herausfinden, ob und wie sich der Lernerfolg, die Motivation und der investierte Aufwand zwischen selbst geschriebenen und überarbeiteten Lerntagebüchern unterscheidet.

Ansprechpartnerin: Nina Udvardi-Lakos

Für wen: Interesse an Lernstrategien und Selbstregulation, Interesse an Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung, between-design

 

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