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Pilotprojekt Nachhaltige Energieeffizienz: Hintergrund umweltpsychologischer Maßnahmen

Im folgenden werden i.S. von "work in progress" verhaltenswissenschaftlich motivierte Maßnahmen des Projekts und ihre Hintergründe thematisiert (s.a. technische Maßnahmen bzw. Gesamtliste aller Maßnahmen sowie Thesen). Diese sind insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß sie sich auf den Bereich der dezentral laufend bzw. wiederholt zu ergreifende Maßnahmen beziehen und ihr Erfolg daher dann am größten ist, wenn sie von einer Vielzahl, möglichst von allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Studierenden umgesetzt werden. Aus psychologischen Theorien lassen sich Erklärungen bzw. Hilfestellung ableiten bei der Frage, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit möglichst viele Personen "mitmachen", welches also ein gutes Umfeld für die Erreichung umweltschützerischer Ziele ist und wie es bereitet werden kann.

Eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg dieser Maßnahmen ist u.a. die die Unterstützung des gesamten Projekts durch die Leitung des Instituts bzw. durch die ausschlaggebenden Entscheidungsträger. Aufwand und Ertrag eines Energiesparprojekts stehen rein monetär gesehen oft noch in einem ungünstigen Verhältnis, weil sich bei den aktuellen Preisen eine Reihe von Maßnahmen nicht zu lohnen scheinen. Investitionsentscheidungen sollten weiter steigenden Preisen im Energiebereich Rechnung tragen und berücksichtigen, daß die Energiekosten für den Betrieb eines Geräts (z.B. eines PCs) einen substantiellen Anteil an den über die gesamte Nutzungszeit akkumulierten Gesamtkosten darstellen können.

Umweltpsychologischer Hintergrund

Positive Einstellung fördern

  • motivieren
  • überzeugen durch Persönlichkeit und Qualität der Argumente
  • Vertrauen schaffen

Aktivierung der positiven Einstellung

Wissen vermitteln

  • anschauliche, verständliche Informationen
  • Bezug zu Erfahrungen der Beteiligten
  • notwendig, aber nicht hinreichend!

Handlungsmöglichkeiten schaffen, Restriktionen abbauen

Oftmals sind wünschenswerte und beabsichtigte Handlungsweisen nicht durchführbar, weil insbesondere technische Hemmnisse diesen entgegenstehen: Ohne eine schaltbare Steckdose oder einen Zwischenstecker mit Schalter kann der Stand-by-Verbrauch eines PCs samt Peripherie nur mühsam, d.h. durch Ziehen aller Stromstecker, verhindert werden (s. a. technische Maßnahmen).

  • Rahmenbedingungen schaffen
  • Hemmnisse beseitigen
Beispiele:
  • Ohne eine schaltbare Steckdose oder einen Zwischenstecker mit Schalter kann der Stand-by-Verbrauch eines PCs samt Peripherie nur mühsam, d.h. durch Ziehen aller Stromstecker, verhindert werden
  • Ein "normales" Zeitrelais schaltet den Verbraucher, z.B. das Flurlicht für eine bestimmte, einmal festgelegte Zeitspanne ein. Ein vorzeitiges Ausschalten vor Ablauf dieser Zeitspanne ist in der Regel nicht möglich.

Handlungsmöglichkeiten offensiv aufzeigen

  • „richtiges Handeln“ mit „richtigem Bewußtsein“
  • konkrete, praktikable und erfolgversprechende Tipps
  • Einsatz von Multiplikatoren

Verhaltensanreize

Wirtschaftliche Anreize

  • „strukturelle Intervention“
  • effektiv, aber:
  • problematisch bei Ausbleiben des ökonomischen Anreizes

Moralische Wertschätzung

  • notwendige Ergänzung der wirtschaftlichen Anreize
  • relativ stabil gegenüber äußeren Einflüssen

Unterstützung bei der Umsetzung

Unterstützung durch soziale Netzwerke

  • „Block Leader“

Erkennen positiver Konsequenzen

  • konkrete, aktuelle und relevante Rückmeldungen

Mögliche Problematik wirtschaftlicher Anreize

  • "Belohnung der Verschwender": Wer bislang wenig auf den Energieverbrauch geachtet hat, erzielt die größten Anfangserfolge; Probleme bei der Zumessung einer Belohnung bzw. Ungleichgewichte sind zu befürchten.
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