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Internships and Theses

Forschungspraktika

Die Abteilung Sozialpsychologie und Methodenlehre sucht immer wieder ForschungspraktikantInnen zur Mitarbeit in verschiedenen Projekten. Nähere Auskunft bekommen Sie bei den Mitarbeitern der Abteilung.


Informationen über Abschlussarbeiten

Wir stellen hier aber auch mögliche Arbeitsthemen in unserer Abteilung vor. Die verschiedenen Forschungsrichtungen/Themenschwerpunkte und jeweils mögliche Abschlussarbeitsthemen werden kurz erläutert. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte einfach die jeweilige Kontaktperson.


Mögliche Masterarbeitsthemen


Fehler in Rekognitionsentscheidungen als Resultat fälschlicher Detektion?

Rekognition beschreibt die Fähigkeit zuvor gelernte Stimuli anschließend als solche wieder zu erkennen und von neuen, nicht gelernten Stimuli zu unterscheiden. Eine grundlegende Frage im Rahmen des Rekognitionsgedächtnisses beschäftigt sich mit dem Zustandekommen von Fehlern: Können Stimuli falsch detektiert werden oder entstehen Fehler nur aufgrund falscher Rateentscheidungen? Dieser Frage soll sich das vorliegende Projekt widmen. Ein Effekt, der mit der Notwendigkeit fälschlicher Detektion assoziiert wird ist der Error-Speed Effekt (Starns et al., 2018; Voormann et al., 2021). Dieser Effekt besagt, dass Reaktionszeiten aus einer ersten Rekognitionsaufgabe prädiktiv für die Korrektheit der Antworten in einer zweiten Rekognitionsaufgabe sind. Unter bestimmten Mechanismen, z.B. fehlende Aufmerksamkeit oder höhere Ähnlichkeit, kann der Error-Speed Effekt allerdings auch mit anderen Mechanismen erklärt werden, die es in diesem Projekt einzugrenzen gilt.

Literatur:

Starns, J. J., Dubé, C., & Frelinger, M. E. (2018). The speed of memory errors shows the influence of misleading information: Testing the diffusion model and discrete-state models. Cognitive Psychology, 102, 21–40. https://doi.org/10.1016/j.cogpsych.2018.01.001

Voormann, A., Rothe-Wulf, A., Starns, J. J., & Klauer, K. C. (2021). Does speed of recognition predict two-alternative forced-choice performance? Replicating and extending Starns, Dubé, and Frelinger (2018). Quarterly Journal of Experimental Psychology, 74(1), 122–134. https://doi.org/10.1177/1747021820963033

Kontakt: Constantin Meyer-Grant, E-Mail: constantin.meyer-grant(at)psychologie.uni-freiburg.de


Bedingte Unabhängigkeit

Um kognitive Prozesse zu beschreiben und zu untersuchen, die der menschlichen Rekognition zugrunde liegen, werden in der psychologischen Forschung oft sogenannte multinomiale Verarbeitungsbaum-Modelle (MPT Modelle) genutzt. Diese nehmen an, dass wir bei einem Wiedererkennungsversuch von zuvor gelernten Stimuli (z. B. Worten) mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten in verschiedene kognitive Zustände gelangen können. Viele dieser Modelle nehmen an, dass einer dieser Zustände ein Erkennungszustand ist, in dem wir uns sicher sind, dass wir ein präsentiertes Wort kennen. Ein anderer Zustand wäre z. B. ein Unsicherheitszustand, in dem wir uns nicht sicher sind, ob wir ein Wort beim Lernen bereits gesehen haben. Worte die wir mehrfach beim Lernen gesehen haben, können in der Regel besser erinnert werden als Worte, die wir nur ein einziges Mal beim Lernen gesehen haben. D. h. sie haben eine größere Wahrscheinlichkeit erkannt zu werden. Eine Grundlegende Annahme von allen MPT Modellen ist aber, dass Antwortwahrscheinlichkeiten und Antwortzeiten nur von dem mentalen Zustand abhängen. Das bedeutet z. B. dass eine bestimmte Antwort im Mittel gleich schnell erfolgt, wenn die Person zuvor in den Unsicherheitszustand gelangt ist. Diese Vorhersage ist vor allem auch unabhängig davon, ob es sich um einfach oder mehrfach gelernte Wörter handelt. Diese Annahme wurde bereits in einem Artikel von Province und Rouder (2012) untersucht, allerdings mit etwas vereinfachten Verfahren. In dieser Masterarbeit wollen wir diese Annahme mit einem elaborierterem Verfahren testen.

Kontakt: Constatin Meyer-Grant, E-Mail: constantin.meyer-grant(at)psychologie.uni-freiburg.de


Eine Untersuchung der Testtheoretischen Grundlagen von Theory-of-Mind-Tests

Theory of mind (TOM) ist die Fähigkeit, die Intentionen, Überzeugungen und Emotionen anderer Personen zu verstehen. In etwa vier Jahrzehnten haben Forschende eine Vielzahl von Testverfahren entwickelt, die das Merkmal TOM messbar machen sollen. Allerdings haben sich einige wenige Testverfahren durchgesetzt, die in der psychologischen Forschung besonders häufig eingesetzt werden. Diese Testverfahren stehen im Fokus des Forschungsprojekts. Damit diese Tests zu korrekten Schlussfolgerungen führen können, müssen sie testtheoretisch fundiert und geprüft sein. Andernfalls sind weder Schätzungen von Merkmalsausprägungen noch testtheoretische Gütekriterien sinnvoll interpretierbar. Wir stellen uns deshalb folgende Fragen: Wurden bei der Testentwicklung testtheoretische Grundlagen berücksichtigt? Welche testtheoretisch fundierten Messmodelle passen zu bestehenden TOM-Datensätzen? Welche Gütekriterien werden für TOM-Tests berichtet? Sind diese Gütekriterien kompatibel mit den empirisch geprüften Messmodellen?

Kontakt: Dr. André Aßfalg, E-Mail: andre.assfalg(at)psychologie.uni-freiburg.de


Randomisieren oder nicht?

Ältere Fragebögen wurden nur als Paper-und-Pencil-Versionen ausgegeben. Hierbei wurden die Items immer in identischer Reihenfolge ausgegeben. Moderne Datenerhebung via PC, Tablet oder Smartphone erlauben eine randomisierte Darbietung. Ob diese Randomisierung aber eine Einfluss auf die erhobenen Merkmale hat, wurde bisher allerdings kaum untersucht. 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7862337/

Kontakt: Rainer Leonhart, E-Mail: leonhart(at)psychologie.uni-freiburg.de

Reduzieren und/oder Kompensieren?

Der durchschnittliche Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland liegt, wenn der Export und den Import von Gütern berücksichtigt wird, momentan geschätzt bei 11.2 Tonnen. Hier werden verschiedenste Faktor berücksichtigt. Weltweit gibt es bei diesen Werten eine hohe Varianz zwischen den Einwohner. Die Werte in Deutschland scheinen nicht mehr anzusteigen, aber auch nicht wirklich zu sinken. Angestrebt wird aktuell allerdings die Klimaneutralität, ein durchschnittlicher Ausstoß von null Tonnen pro Bürger. Dieses Ziel kann auf mehreren Wegen erreicht werden, einerseits eine Reduktion des Ausstoßes beispielsweise durch Verzicht auf Fleisch oder Flugreisen, Änderungen im Verhalten und in der Technik (z.B. Heizungsumstellungen). Andererseits könnte der nicht vermeidbare Ausstoß an CO2 auch kompensiert werden (siehe beispielsweise hier). Eine Kompensation hat politische und wirtschaftliche Folgen, da die Kompensationsmenge pro Land eingeschränkt ist. Wäre dies ein moderner Ablasshandel oder eine mögliche Lösung der Klimaproblematik? Eigenverantwortliche Reduktion oder höhere Abgaben an den Staat, beispielsweise auf Heizöl? Und wofür verwendet der Staat dann die CO2-Steuer? Hier stellt sich die Frage, welches Vorgehen eine höhere Akzeptanz bei einer zu befragenden Stichprobe hat. Auch stellt sich die Frage, bei welcher Vorgehensweise die Erwartung an die Kompensation höher ist. Reduktion, Kompensation oder doch beides? Geplant wäre hier eine Online-Studie.

Kontakt: Rainer Leonhart, E-Mail: leonhart(at)psychologie.uni-freiburg.de


Moral Psychology

Much of moral psychology is concerning with contrasting utilitarianism and deontology through moral dilemma. In Gawronski et al. (2017), a process-dissociation model of moral judgments is presented, which is called the CNI model. Via moral dilemma, the CNI model estimates parameters for responses due to a consequence-driven response, a norm-based response, and an inaction bias. Four conditions that factorially combine action and inaction according to deontological and utilitaristic norms in congruent and incongruent conditions enable the estimation of these parameters via multinomial processing tree framework.

In Skovgaard-Olsen and Klauer (2023, ms), two model extensions of the CNI model were proposed, which either reject an invariance assumption in the CNI model or build in the possibility of conflicting response tendencies. Since these models introduce further parameters, experiments that systematically target one of these new parameters are possible as topics of MSc theses.

MSc theses can be written in English or German.

 

Literatur:

Gawronski, B., Armstrong, J., Conway, P., Friesdorf, R., and Hütter, M. (2017). Consequences, norms, and generalized inaction in moral dilemmas: The CNI model of moral decision-making. Journal of Personality and Social Psychology, 113(3), 343-376.

Skovgaard-Olsen, N. and Klauer, K. C. (2023). Invariance violations and the CNI model of moral judgments. Personality and Social Psychology Bulletin. 10.1177/01461672231164888

Skovgaard-Olsen, N. and Klauer, K. C. (ms). Norm Conflicts and Morality: The Conflict Model of Moral Decision-Making.

Kontakt: PD Dr. Niels Skovgaard-Olsen, E-Mail:niels.skovgaard.olsen@psychologie.uni-freiburg.de


Psychology of Causality

In psychology, the theory of causal Bayes nets (Pearl, 2009) makes up one of the primary normative frameworks for understanding human causal reasoning (Sloman, 2004; Waldmann, 2017). As one of its fundamental assumptions, causal Bayes nets assume the Markov assumption requiring that each variable Xi is independent of all its nondescendents, given its parents PAi in a given causal diagram. This assumption is in turn paramount on a practical level in reducing the complexity of the inference problem that we are faced with when making causal inferences in complex causal structures. What the Markov assumption allows us to do is to ignore information about the states of most of the variables in a causal network and focus our attention on the parent nodes, or the direct proxy causes, of a given variable. Empirically, there has thus been a strong interest in probing whether participants are then able to reason based on the Markov assumption in psychological experiments (Rehder, 2014; Mayrhofer & Waldmann, 2015; Rehder & Waldmann, 2017). However, according to a body of literature reviewed in Rottman & Hastie (2014), participants persistently violate the Markov assumption in psychological experiments. It has been suggested that postulating unobserved variables, and a hidden mechanism in the causal nets of the participants, may account for this behaviour. The goal of the MSc thesis is to conduct experiments testing this assumption.

MSc theses can be written in English or German.

 

Literatur:

Mayrhofer, R., & Waldmann, M. R. (2015). Agents and causes: Dispositional intuitions as a guide to causal structure. Cognitive Science, 39, 65–95.

Rehder, B. (2014). Independence and dependence in human causal reasoning. Cognitive Psychology, 72, 54–107.

Rehder, B. & Waldmann, M. R. (2017). Failures of explaining away and screening off in described versus experienced causal learning scenarios. Memory & Cognition, 45(2), 245-260.

Rottman, B. M., & Hastie, R. (2014). Reasoning about causal relationships: Inferences on causal networks. Psychological Bulletin, 140, 109–139.

Sloman, S. (2005). Causal Models: How We Think About the World and Its Alternatives. Oxford: Oxford University Press.

Waldmann, M. R. (Ed.). (2017). The Oxford handbook of causal reasoning. Oxford: Oxford University Press.

Kontakt: PD Dr. Niels Skovgaard-Olsen, E-Mail:niels.skovgaard.olsen@psychologie.uni-freiburg.de

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