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Themen fürs Expra (WS 2018/19)

 

Thema 1: Emotionales Design in Videos 

    Ihr kennt vielleicht das Internetphänomen der Sketched Explanation Videos – diese Videos, die mit Zeichnungen arbeiten und in denen immer wieder Hände zu sehen sind. Man findet sie meistens dann, wenn man ein „how-to“-Video sucht. Wir haben dieses Format als emotionale Design-Möglichkeit genutzt um beim Betrachter Interesse zu induzieren und somit das Lernen zu fördern. Unsere Ergebnisse zeigten, dass die Persistenz der Lernenden erfolgreich verbessert wurde. Die Idee für weitere Studien wäre, emotionales Design besser zu verstehen oder mögliche Anwendungskontexte der bereits gefundenen Effekte zu identifizieren.

    Ansprechpartner: Tino EndresAlexander Eitel

    LiteraturWeyreter, S. (2015). Sketched explanation video. Kann eine neue Form des digitalen Erzählens situatives Interesse fördern? (unveröffentlichte Masterarbeit). Universität Freiburg

 

Thema 2: Testing-Effekt nur für Testmotivierte? 

    Testen schützt vor Vergessen – das zeigte bereits eine Vielzahl von empirischen Studien. Doch wann schützt Testen besonders gut vor Vergessen? Das ist einerseits dann der Fall, wenn sich Lernende im Test anstrengen – der Test muss also hinreichend anspruchsvoll gestaltet sein. Andererseits sollten die Lernenden relativ gut im Test abschneiden, damit sie von einem Testing-Effekt profitieren. Denn wer nichts weiß, der kann auch nichts vergessen und Testen kann dann auch nicht vor dem Vergessen schützen. Man kann also annehmen, dass eine hohe Testmotivation vorhanden sein muss, damit Lernende in einem hinreichend schwierigen Test gut (genug) abschneiden, um von einem Testing-Effekt optimal zu profitieren. Ob das tatsächlich der Fall ist, soll hier empirisch untersucht werden.

    Ansprechpartner: Alexander Eitel, Tino Endres

    Literatur

    Kang, S. H.K., & Pashler, H. (2014). Is the benefit of retrieval practice modulated by motivation? Journal of Applied Research in Memory and Cognition, 3(3), 183–188.

    Roediger III, H. L., & Karpicke, J. D. (2006). Test-enhanced learning: Taking memory tests improves long-term retention. Psychological science, 17(3), 249-255.

 

Thema 3: „Woran erkennen Sie im Unterricht, ob Ihre Schüler tief verstehen und Lernstrategien anwenden?“ - „Keine Ahnung, hab ich noch nie wirklich drauf geachtet!“

    Um selbstreguliertes Lernen effektiv fördern zu können (z.B. durch spezifisches Feedback), sollten Lehrkräfte Lernstrategien im Unterricht „sehen“, also diagnostizieren können. In einem neu entwickelten Lerntool werden Lernstrategien erklärt und anhand von Beispielvideos aus dem Unterricht illustriert („beispielbasiertes Lernen“). Wie kann die Diagnostik von Lernstrategien anhand eines solchen video- und beispielbasierten Tools am besten gefördert werden? Angedachte Untersuchung: Sie werden ein Laborexperiment mit Psychologiestudierenden durchführen und eine optimierte Version des Lerntools mit einer unveränderten Version vergleichen.

    Ansprechpartner: Inga Frey, Alexander Eitel

    LiteraturMarder, J. (2015). Optimierung des Lernens aus videobasierten Beispielen im Bereich der Lehrerbildung (unveröffentlichte Masterarbeit). Universität Freiburg

 

Thema 4: Nett aber nachteilig fürs Lernen?

    Jeder kennt das aus dem Studium: Fun-facts, Anekdoten oder Comics werden in Vorlesungen oder Seminaren erzählt und gezeigt, um die Vermittlung von trockenem Lernstoff weniger trocken erscheinen zu lassen. In solchen aufgelockerten Stunden hat man eher den Eindruck, dass man etwas gelernt hat, weil die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung größer war. Die laborexperimentelle Forschung zeigt jedoch, dass solche „verführerischen“ Details nicht förderlich, sondern sogar hinderlich für den Lernerfolg sind, weil sie von den eigentlichen Lerninhalten ablenken. Inwiefern diese Befunde übertragbar auf das Lernen im Studium sind oder doch auf die artifizielle Situation der Untersuchung im Labor zurückgehen, wird Thema dieses Projekts sein.

    AnsprechpartnerAlexander Eitel, Lisa Bender

    LiteraturHarp, S. F., & Mayer, R. E. (1998). How seductive details do their damage: A theory of cognitive interest in science learning. Journal of Educational Psychology, 90, 414-434.

 

Thema 5: Fragen stellen oder Fragen beantworten

    Lehrkräfte empfehlen ihren Schülerinnen und Schülern oft, Testfragen und -antworten zu erstellen, um sich auf eine Prüfung vorzubereiten. Es gibt jedoch wenig Forschung über die Auswirkungen dieser Unterrichtsstrategie. Zwei neue Studien zeigten positive Effekte des Erzeugens von Testfragen gegenüber erneuten Lesens von Texten, haben aber methodische Fehler. Eine Studie, die diese methodischen Mängel kontrollierte, fand jedoch überraschend, dass erneutes Lesen wirkungsvoller war als Testfragen zu erzeugen. Aufgrund der Knappheit der Forschung ist es eine offene Frage, ob und unter welchen Bedingungen die Generierung von Testfragen eine effektive Unterrichtsstrategie ist. In diesem Projekt tragen Sie daher zu einer kleinen, aber wichtigen und wachsenden Forschungsgruppe über die Auswirkungen der Generierung von Testfragen bei.

    AnsprechpartnerTino Endres, Vincent Hoogerheide

    LiteraturHoogerheide, V., Staal, J., Schaap, L., & van Gog, T. (2018). Effects of study intention and generating multiple choice questions on expository text retention. Learning and Instruction

 

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